Kulturvorbereitung: Bodenvorbereitung
mit Zweischichtenpflug
Verfahren
Allgemeines:
Zahlreiche nationale und internationale Gesetze sehen für
die Landwirtschaft verschiedene Maßnahmen zur geregelten
Produktion ihrer Erzeugnisse vor. Eine der wirksamsten Maßnahmen
zum Abbau von Überkapazitäten ist die vorübergehende
oder endgültige Stilllegung von landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Im Rahmen dieser Flächenstilllegungen
spielt auch die Aufforstung von Acker- und Grünlandflächen
mit standortgerechtem Hochwald eine insgesamt bedeutende Rolle.
Daher rückt auch die Frage einer möglichst sinnvollen
Flächenvorbereitung wieder zunehmend in den Mittelpunkt des
Interesses.
Landwirtschaftliche Nutzflächen
werden heute intensiv genutzt. Das Befahren mit Radfahrzeugen,
häufig auch bei wassergesättigten Böden, und die
Bearbeitung mit schweren Bodenbearbeitungsgeräten haben,
je nach Bodenart, unterschiedliche und oft sehr nachteilige Auswirkungen
auf die Bodenstruktur. Düngung und Pflanzenschutzmaßnahmen
greifen in den Nährkreislauf ein und können die Zusammensetzung
von Flora und Fauna massiv beeinflussen. Nach Aufgabe der landwirtschaftlichen
Nutzung sind die Standorte daher häufig nicht ohne weiteres
für eine Aufforstung mit Waldbäumen geeignet.
Ärmere, also z.B. nicht oder nur
sehr schwach verlehmte Standorte, wie sie im Flachland häufig
vorzufinden sind, zeigen sehr häufig eine für Forstpflanzen
besonders ungünstige Nährstoffverteilung. Da die Nährstoffe
hier im Wesentlichen in den oberflächennahen Bodenhorizonten
zu finden sind, werden die Bäume nicht zu einem ausreichend
schnellen und
tief greifenden Wurzelwachstum angeregt und finden so kaum oder
nicht rechtzeitig Anschluss an das Grundwasser. Nach längeren
Trockenphasen können so unter Umständen nennenswerte
Ausfälle durch Trockenheit entstehen.
Die Nährstoffkonzentration in
der obersten Bodenschicht fördert zudem das Wachstum der
Begleitflora und verstärkt damit den Konkurrenzdruck auf
die Wirtschaftsbaumarten. Mögliche Forstschutzprobleme durch
Mäuse werden erfahrungsgemäß häufig auch
durch eine üppige Begleitvegetation ausgelöst.
Diese Standorte sollten daher tiefgreifend
und vollflächig bearbeitet werden, um ein möglichst
schnelles und ungestörtes vertikales Wurzelwachstum zu gewährleisten.
Arbeitsweise Zweischichtenpflug:
Zur Verfügung stehen ein MB-trac 180 PS und ein Fendt 321
PS mit Zweischichtenpflug und Packer bis zu einer Arbeitstiefe
von 90 cm. Bei diesen Tiefen ist gewährleistet, dass die
Pflugsohle der landwirtschaftlichen Fläche durchbrochen wird.
Einem dem Pflugschar nachfolgender
Vorschäler arbeitet Teile des humosen Oberbodens in die tieferen
Bodenschichten ein. Die Pflugbalken werden dabei nicht vollständig
gewendet, sondern nur in einem Winkel von 40 Grad seitlich umgeklappt.
Ziel ist, den vorhandenen Humus möglichst tief, aber durchgehend
in schräg verlaufenden Schichten (Bändern) einzuarbeiten.
Der Schlepper fährt wie beim Einsatz
eines landwirtschaftlichen Pfluges mit den Rädern der rechten
Fahrzeugseite in der Pflugfurche und bewirkt je nach Eigengewicht
eine gewisse Rückverdichtung der tiefergelegenen Bodenschichten.
Die Rückverfestigung des Oberbodens erfolgt in einem Arbeitsgang
mit dem Pflügen durch den angebauten Packer.
Bodenvorbereitung mit Zweischichtenpflug